In Deutschland und Österreich macht die Altbausanierung derzeit die Hälfte des jährlichen Bauvolumens aus. Der Grund dafür sind meist die hohen Heiz- und Instanthaltungskosten. Jedoch ist eine Sanierung nicht gleich immer eine Sanierung. In diesem Artikel erfährst du 5 Dinge, die du bei einer Altbausanierung im Zusammenhang mit deiner Heizung unbedingt beachten solltest.
#1 Nicht jedes Heizsystem ist für jeden Wärmebedarf geeignet
Nicht jedes Heizsystem ist optimal geeignet, um einen hohen oder niedrigen Wärmebedarf abzudecken.
Beispiel: Elektroheizungen
Die sind zwar gering in ihren Anschaffungskosten, jedoch hoch in ihren Verbrauchskosten. Sofern die Elektroheizung die Energie ausschließlich aus dem Netz bezieht, kann es für dich teuer werden. Es sei denn, du beheizt dein Haus nur für kurze Zeit im Jahr.
Beispiel: Blockheizkraftwerke (kurz: BHKWs)
Andersherum verhält es sich bei BHKWs. Diese eignen sich vor allem dann, wenn ganzjährig ein hoher Wärmebedarf besteht. Die hohen Anschaffungskosten werden durch die Einsparungen in den Energiekosten wieder aufgewogen.
Das Heizsystem wird gerne in großen Anlagen, wie z. B. Hotels eingesetzt. Für Einfamilienhäuser sind BHKWs meist unattraktiv.
Als Alternativlösung wurden dafür sogenannte Mini- oder Nano-BHKWs entwickelt, welche jedoch auch nur rentabel sind, wenn ganzjährig im Haus geheizt wird.
#2 Wärmepumpen arbeiten am effizientesten bei Niedertemperatursystemen
Das Statistische Bundesamt verrät, dass im Jahr 2016 in ca. 32 Prozent der genehmigten Wohnbauten eine Wärmpumpe eingebaut wurde. Ebenso ist sie bei Altbausanierungen hoch im Rennen.
Aufgrund der geringen Heizkosten und der Nutzung von erneuerbaren Energien wird die Heizquelle jährlich beliebter. Jedoch ist Vorsicht gefragt. Die Pumpe spart nämlich nur dann Kosten, wenn sie effizient arbeitet. Und das macht sie, wenn die Systemtemperatur niedrig ist.
Bei hohen Systemtemperaturen passiert das Gegenteil – es entstehen unnötig hohe Heizkosten.
Wärmepumpen eignen sich in Kombination mit Flächenheizungen
Wie hoch die Systemtemperatur ist, hängt vom jeweiligen Verteilsystem ab. So eignen sich Wärmepumpen beispielsweise besonders gut bei Flächenheizungen. Hier ist die Vor- und Rücklauftemperatur sehr niedrig.
Heizkörper arbeiten hingegen oft mit sehr hohen Temperaturen und kommen deshalb in Verbindung mit einer Wärmepumpe nur bedingt infrage.
Bei Altbausanierungen greifen die Besitzer gerne auf die beliebte Wärmepumpe zu, wenn eine Flächenheizung realisierbar oder bereits vorhanden ist. Inzwischen gibt es einige Verteilsysteme auf dem Markt, die – sogar in denkmalgeschützten Gebäuden – nachgerüstet werden können.
#3 Die EnEV schreibt vor: Du musst deinen alten Heizkessel herausschmeißen!
Es wird dir nicht nur empfohlen, deinen alten Heizkessel auszutauschen, sondern es ist sogar Vorschrift. Hast du einen Heizkessel im Keller stehen, der vor Oktober 1978 eingebaut wurde? Die EnEV schreibt vor, dass du diesen gegen einen neuen austauschen musst. Die Altbausanierung ist eine gute Gelegenheit, um dieser Pflicht nachzukommen.
Vorteil für die Umwelt und deinen Geldbeutel
Auch wenn dein Heizkessel in den 90er Jahren eingebaut wurde, ist die Überlegung eines Austauschs sinnvoll. Seitdem haben sich die Heiztechnik und regenerative Energien stark weiterentwickelt.
Ein vorzeitiger Austausch kann ökologische und wirtschaftliche Vorteile für dich bedeuten.
#4 Geringerer Wärmeverlust durch gute Dämmung
Wenn du deine Heizung sanierst, ist auch das Überdenken der Dämmung sinnvoll. Zwar kann durch eine fortgeschrittene Heiztechnik kostengünstig Wärme geschaffen werden, jedoch ist es zwecklos, wenn sie anschließend sofort wieder nach draußen verschwindet.
Eine gute Dämmung macht sich vor allem bei Konvektionsheizungen bemerkbar, da diese über Konvektionswärme arbeiten. Bei Flächenheizungen spielt die Dämmung nur eine sehr kleine Rolle, weil dabei die Luft kühler ist.
Wärmedämmfenster führen zu einem dichteren Gebäude
Ein Fenstertausch ist zwar mit höheren Investitionskosten verbunden, kann dir allerdings viel Energiekosten sparen. Voraussetzung dafür ist eine fachgerechte Montage.
Der Nachteil, der mit dichten Fenstern verbunden ist, ist die im Gebäude gefangene Luftfeuchtigkeit. In diesem Fall musst du besonders darauf achten, dass du richtig lüftest. Ansonsten würde es durch die neuen Fenster zu Schimmelbildung kommen.
Sinkender Wärmeverlust durch Dämmung der Fassade
Auch eine Fassadendämmung kann den Wärmeverlust verringern. Es gibt verschiedene Arten der Dämmung, wobei beim Anbringen immer gesetzliche Mindestvorgaben eingehalten werden müssen.
Bei der Entscheidung der optimalen Dämmstoffe solltest du einen Fachbetrieb hinzuziehen. Die Experten können dich qualifiziert beraten.
#5 Erneuerbare Energien sind umweltschonend und sparen Kosten
Bedenklich ist, dass Brennstoffkosten voraussichtlich noch weiter steigen werden und Ressourcen endlich sind. Das ist für viele Gebäudebesitzer ein Grund auf Hybridheizungen umzusteigen.
Hybridheizungen sind umweltschonend und sicher
Diese Art von Heizung ist kein eigenes Heizsystem. Vielmehr ist es eine Kombination aus mehreren Heizsystemen. So kann z.B. eine konventionelle Gasheizung mit einer Solarthermie-Anlage zusammenarbeiten.
Solange die regenerativen Energien vorhanden sind, werden diese zur Wärmeerzeugung genutzt. Sind diese einmal nicht vorhanden, greift der sichere Heizbetrieb der Gasheizung ein.
Hybridheizungen gibt es in den verschiedensten Kombinationen. Diese können im Altbau genauso wie im Neubau eingesetzt werden.
Fazit: Sanieren lohnt sich, wenn du es richtig machst!
Altbauten sind wegen ihres Charmes sehr beliebt. Wenn sich allerdings herausstellt, dass das Heizen hohe Kosten verursacht oder die Gesundheit darunter leidet, kann es unbequem werden. Der Ausweg ist die Altbausanierung.
Die gute Nachricht ist: Es gibt viele Möglichkeiten, um energiesparender und gesünder zu wohnen. Du musst dafür lediglich gut recherchieren und die oben 5 genannten Punkten beachten. Viel Erfolg dabei!
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